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Geschichte

Die vier Landessprachen der Schweiz

Die vier Landessprachen der Schweiz werden in vier geografisch klar abgegrenzten Landesteilen gesprochen: Deutsch in der Nord-, Zentral- und Ostschweiz, Französisch in der Westschweiz (oft Romandie genannt), Italienisch in der Südschweiz und Rumantsch (Rätoromanisch) in der Südostschweiz.

Landessprachen und Muttersprachen von Einwanderern

Neben diesen vier offiziellen Landessprachen weisen Sprachstatistiken in der Regel noch eine Vielzahl weiterer Sprachen aus, die in der Schweiz von Immigranten gesprochen werden. Im Gegensatz zu den Landessprachen haben diese Sprachen aber kein klares regionales Sprachgebiet und werden (mit Ausnahme der Weltsprachen Englisch und Spanisch) von den Einheimischen und den anderen Einwanderergruppen auch nicht verstanden. Die Verständigungsmöglichkeit in diesen Sprachen ist also auf die eigenen Landsleute beschränkt.

Sprache öffentlicher
Gebrauch
Mutter-
sprache
Deutsch 74 %   63.7 %  
Französisch 21 %   19.6 %  
Italienisch 4 %   6.6 %  
Rumantsch 1 %   0.5 %  
Spanisch n.a.   1.7 %  
Serbo-Kroatisch n.a.   1.4 %  
Portugiesisch n.a.   1.3 %  
Türkisch n.a.   1.1 %  
Englisch n.a.   1.0 %  
Albanisch n.a.   0.7 %  
Andere Sprachen n.a.   2.4 %  

Richtige Interpretation der Sprachenstatistik

Die Schweiz hat seit dem 2. Weltkrieg eine massive Einwanderung erlebt - 20% der Bevölkerung haben kein Schweizer Bürgerrecht, rund 50% haben mindestens einen Elternteil, der im Ausland geboren wurde.

Einwanderer aus den Nachbarländern, insbesondere Italiener (stärker im 20. Jahrhundert) und Deutsche (traditionell eher in den Grenzregionen, seit der deutschen Wiedervereinigung vorwiegend aus den neuen Bundesländern) sind die beiden grössten Gruppen. Daneben gibt es sehr viele Personen (insgesamt knapp 10%), die als Muttersprache keine der vier offiziellen Landessprachen angeben.


Die Sprachregionen der Schweiz

Für alle vier Landessprachen der Schweiz gibt es klar definierte Gebiete, in denen die betreffende Sprache im alltäglichen öffentlichen Leben (Wirtschaft, Schulen, Verwaltung, Freizeitangebote) praktisch ausschliesslich verwendet wird. Die Vorstellung, dass die Schweizer natürliche Sprachtalente seien und alle Landessprachen mühelos beherrschen, gehört definitiv ins Reich der Legenden. Ebensowenig darf man erwarten, in der Deutschweiz ohne Deutschkenntnisse und in der Westschweiz im Alltag ohne Französischkenntnisse durchzukommen.


Karte der Sprachregionen/Landessprachen der Schweiz

Lediglich an der Sprachgrenze zwischen der Deutschschweiz und der Romandie (französischsprachige Schweiz) gibt es einige wenige Städte in denen ein grosser Teil der Bevölkerung echt zweisprachig ist (Biel/Bienne, Freiburg/Fribourg und Murten/Morat). Insgesamt handelt es sich aber nur um rund 100'000 Personen.

Die Rätoromanen sind eine sehr kleine Minderheit. Selbst in ihrer Sprachregion (fünf Täler des Kantons Graubünden, Südostschweiz) gibt es viele deutschsprachige Dörfer, die bereits im Mittelalter besiedelt wurden. Das Gebiet ist zudem eine alpine Randregion, die wirtschaftlich seit dem Beginn der Industrialisierung immer stärker ins Hintertreffen gerät. Dies hat dazu geführt, dass viele junge Leute aus den Bergtälern auswandern und rund die Hälfte der Rätoromanen heute in den grossen Industriegebieten der Deutschschweiz lebt. Im Alltag ist es in der rätoromanischen Sprachregion praktisch unmöglich, ohne Deutschkenntnisse durchzukommen - man müsste auf zu viele Produkte und Dienstleistungen des modernen Lebens verzichten. Deshalb wachsen die rätoromanischen Kinder konsequent zweisprachig auf und können ebenso gut bzw. schlecht deutsch sprechen wie die Deutschschweizer.

Die wichtigsten Agglomerationen der Schweiz nach Sprache und Einwohnerzahl

Als Agglomerationen werden in der Schweiz an grössere Städte angrenzende Siedlungsgebiete bezeichnet, die ohne nennenswerte Freiflächen mit der betreffenden Stadt zusammen hängen und ihren ihren ursprünglichen dörflichen Charakter aufgrund massiver Bautätigkeit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fast vollständig verloren haben, politisch aber elbständig geblieben sind. Oft gehören aus historischen Gründen Teile einer Agglomeration nicht einmal zum gleichen Kanton (Bundesland) wie die zentrale Stadt und in der Regel ist die gesamte Bevölkerungszahl der Agglomerationsgemeinden rund doppelt so gross wie diejenige der Kernstadt. Obwohl die Begriffe Agglomeration und Agglomerationsgemeinden häufig verwendet werden, ist die Abgrenzung zwischen der Agglomeration und dem ländlich geprägten Umland keineswegs klar definiert. Dies ist einerseits darin begründet, dass Agglomerationen zwar eine soziale Realität darstellen, aber bisher politisch «nicht vorgesehen» sind. Dies stellt auf vielen Ebenen, die

deutschsprachig französischsprachig italienischsprachig
Zürich (970'000)
Bern (290'000)
Basel (240'000)
Luzern (230'000)
Winterthur (110'000)

St. Gallen (90'000)
Thun (50'000)
Schaffhausen (40'000)
Zug (30'000)
Rapperswil-Jona (30'000)
Frauenfeld (25'000)
Genf (410'000)
Lausanne (240'000)

Montreux-Vevey (50'000)
La Chaux-de-Fonds (40'000)
Neuchâtel (40'000)
Sion (30'000)
Yverdon-les-Bains (25'000)
Lugano (40'000)
Bellinzona (25'000)
Locarno (20'000)
     deutsch/französisch zweisprachig      deutsch/rumantsch zweisprachig     
     Biel/Bienne (90'000)
Freiburg/Fribourg (40'000)
Murten/Morat (6'000)
     Chur (40'000)     

Der öffentliche Sprachgebrauch in der Schweiz

Die Einwanderer in die Schweiz kommen aus einer Vielzahl von Ländern mit sehr unterschiedlichem kulturellem und sprachlichem Hintergrund. Die in der Tabelle aufgeführten sechs wichtigsten Sprachen von Einwanderern stellen nur die Spitze eines Eisberges dar, in den letzten 2.4% sind viele weitere skandinavische, slawische, asiatische und afrikanische Sprachen zusammen gefasst.

Dies bedeutet, dass ausser den drei wichtigsten Landessprachen und den Weltsprachen Englisch und Spanisch keine andere Sprache von mehr als 2% der Bevölkerung verstanden wird. Wer sich im Alltag mit anderen Personen als Familienangehörigen und Landsleuten verständigen will, muss also auf die offizielle Amtssprache der Region zurück greifen - egal ob die Gesprächspartner einheimische Schweizer oder andere Immigranten sind.

Dazu kommt, dass viele Immigranten aus nicht-europäischen Ländern mit wichtigen Begriffen erst in Europa in Berührung gekommen sind und die entsprechenden Wörter in ihrer Muttersprache gar nicht kennen.

Privater Sprachgebrauch

Innerhalb der Familien und im Kreise von Landsleuten werden die verschiedenen Muttersprachen heute eher häufiger benutzt als früher. Dies hat einerseits damit zu tun, dass dank Satellitenfernsehen und Internet entsprechende Medienangebote viel leichter als noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfügbar sind und andererseits die Anzahl der Eingewanderten und damit der potenziellen Gesprächspartner mit gleicher Muttersprache stark zugenommen hat.


Englisch als inoffizielle fünfte Landessprache

Touristen und Geschäftsreisende haben in der Schweiz gute Chancen, mit Englisch zum Ziel zu kommen. In einigen multinationalen Firmen ist sogar Englisch die offizielle Firmensprache, besonders dann, wenn wichtige Kunden im englischsprachigen oder asiatischen Raum leben. Es kommt auch vor, dass Schweizer verschiedener Muttersprache einzelne englische Wörter als gemeinsame Basis verwenden, wenn sie an die Grenzen ihrer Kenntnisse in der anderen Landessprache gelangen.


Warum ist die Schweiz viersprachig?

Der Ursprung der einheimischen ethnischen Gruppen der Schweiz

Die Schweiz ist nie eine ethnisch homogene Nation gewesen. Vor mehr als zweitausend Jahren siedelten keltische Stämme (Helvetier) im heutigen Mittelland zwischen Bodensee und Genfersee, im Südosten lebten damals schon Rätoromanen. Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich allerdings wesentlich weiter nach Norden als heute. Während die Rätoromanen ihre Sprache und Kultur (mit den üblichen Anpassungen über die Jahrhunderte) bewahren konnten, haben die Kelten kaum Spuren hinterlassen - ausser einigen Ortsnamen, die über ihre latinisierte Form ins Französische und Deutsche übernommen wurden und so kaum mehr als keltisch zu erkennen sind.

Im Jahr 58 v. Chr. versuchten die Helvetier nach Südfrankreich auszuwandern, sie wurden aber von römischen Truppen unter Julius Cäsar gestoppt und besiegt, der zu dieser Zeit gerade ganz Frankreich eroberte. Cäsar zwang die Helvetier zur Rückkehr in die Schweiz und stellte das Gebiet unter römische Verwaltung. Während einiger Jahrhunderte war die Schweiz damit Teil des römischen Reiches, während auf der anderen Seite des Rheins die Germanen sich lange dessen Einfluss entziehen konnten.

Während der Völkerwanderung zwischen 400 und 500 n. Chr. wanderten verschiedene germanische Stämme mit offensichtlich recht unterschiedlichen kulturellen Vorlieben in mehreren Wanderungswellen gegen Westen. Für die Schweiz prägend waren besonders die Burgunder, die sich im heutigen Burgund und auch in der Westschweiz (erste Hauptstadt: Genf) niederliessen und die Alamannen, die sich in Südwestdeutschland (Baden-Württemberg) und in der Deutschschweiz ansiedelten. Ein weiterer germanischer Stamm, die Langobarden, zog weiter südlich in die Lombardei (Region Mailand) und besiedelte von dort aus die Täler der Südschweiz.

Während die Burgunder und Langobarden (ebenso wie diejenigen Franken, die nach Frankreich gezogen waren) die römische Kultur schätzten lernten, sich in den Städten der Römer niederliessen und die lateinische Sprache übernahmen, konnten sich die Alemannen dafür weniger begeistern. Sie siedelten stattdessen vorzugsweise in kleinen Dörfern und behielten ihre germanische Sprache bei. So bildete sich zwischen dem Siedlungsgebiet der Alemannnen und demjenigen der Burgunder, Langobarden und Rätoromanen eine Sprachgrenze aus.

Schweizerdeutsche Dialekte

Der Gebrauch von Dialekten hat in den meisten europäischen Ländern den Beigeschmack von mangelnder Bildung und gebildete Leute bemühen sich, mundartliche Begriffe zu vermeiden. Dies gilt auch für die französischsprachige Schweiz, nicht aber für die deutsch- und italienischsprachige Schweiz. Für die französischsprachige Schweiz gilt Standardfranzösisch - mit wenigen Ausnahmen, die auch in weiten Teilen Frankreichs und in Belgien gelten - als schick und die ursprünglichen Dialekte ("patois") sind weit gehend ausgestorben.

In der Deutschschweiz wird unter Einheimischen und gut integrierten Einwanderern dagegen in der freien mündlichen Rede fast ausschliesslich Mundart gesprochen. Dies gilt unabhängig vom beruflichen oder sozialen Status und von der Art der Unterhaltung. Schweizer reden über Alltägliches ebenso wie über Politik, Wirtschaft, ja sogar über Wissenschaft miteinander grundsätzlich in der Mundart. Ausnahmen von dieser Regel gibt es nur unter zwei Bedingungen:
1. Wenn man auf Schweizer mit romanischer Muttersprache oder Ausländer Rücksicht nehmen will.
2. Wenn eine Aussage schriftlich vorbereitet wird (z.B. Rede, Vortrag)

Zur Rücksicht auf Leute, die nicht schweizerdeutsch verstehen: Deutschschweizer nehmen in aller Regel auf Touristen und sporadische Gäste (z.B. Sitzungsteilnehmer aus den anderen Sprachregionen) Rücksicht und bemühen sich, schriftdeutsch zu sprechen, oft wird bei Veranstaltungen auch gefragt, ob alle Teilnehmenden Schweizerdeutsch verstehen würden. Zögern Sie nicht, um Schriftdeutsch zu bitten, man ist in aller Regel dazu bereit - auch wenn umgekehrt die Erleichterung hörbar ist, wenn niemand um diese kleine Rücksichtnahme bittet. Von Einwanderern wird nicht erwartet, dass sie Schweizerdeutsch sprechen lernen, aber sehr wohl, dass sie es nach einigen Monaten verstehen - wenigstens in der gemässigten Form, wie es etwas im Radio bzw. Fernsehen zu hören ist. (In der urchigsten Form, wie sie die Einheimischen in den hintersten Walliser Alpentälern untereinander pflegen, verstehen auch die Ost- und Nordwestschweizer in der Regel nur die Hälfte ...)

Zur schriftlich vorbereiteten Rede: die älteren Schweizer (über ca. 50 Jahre) sind sich nicht gewohnt, Mundart zu schreiben, weil man das nie gelernt hat und es auch nicht Mode war, es einfach zu tun. Die jüngere Generation ist hier viel unbefangener und schreibt SMS und facebook-Einträge schon fast grundsätzlich in Schweizerdeutsch. Dabei scheinen die jungen Leute geradezu daran Spass zu haben, die Eigenheiten ihres lokalen Dialektes auch schriftlich möglichst deutlich hervorzuheben und vom gewohnten Erscheinungsbild des Schriftdeutschen abzuweichen.

Umgekehrt ist die "Simultanübersetzung" von Schriftdeutsch nach Mundart auch für Schweizer schwieriger als man vielleicht meinen könnte. Das Problem liegt dabei daran, dass die Grammatik und die Satzstellung der schweizerdeutschen Dialekte mehr oder weniger stark vom Schriftdeutschen abweichen und viele Redewendungen ebenso auf eine "Übertragung" in ein anderes Bild angewiesen sind wie wenn man z.B. von Deutsch auf Französisch oder Englisch übersetzen müsste. Ein beim Ablesen einer schriftlichen Vorlage nur halbherzig vom Schriftdeutschen in die Mundart übersetzter Text wirkt für die Zuhörenden immer künstlich und holprig und es gelingt nur wenigen begabten Rednern einen schriftdeutsch entworfenen Text in echt tönender Mundart vorzutragen.

Dialekte in den Nachbarländern der Schweiz

Die oben dargestellte Sprachenkarte kann den falschen Eindruck erwecken, dass es klare Grenzen zwischen dem Schweizerdeutschen und der elsässischen, badischen, bayrischen oder österreichischen Mundart gebe. In Wirklichkeit sind die Übergänge fliessend und man wird leicht feststellen, dass die Mundart der Basler näher bei derjenigen der Süd-Elsässer aus Mulhouse und der Badener aus Lörrach liegt als bei der Mundart der Zürcher, Ostschweizer oder Berner, ganz zu schweigen von derjenigen der Walliser (oberes Rhonetal, Zermatt) oder Urner (Gotthardgebiet).


Hochdeutsch oder Schriftdeutsch

Während man in Deutschland die Standardsprache als Hochdeutsch bezeichnet ("Wir können alles ausser Hochdeutsch", geflügeltes Wort aus Baden-Württemberg), reden die Schweizer in der Regel von Schriftdeutsch, weil für sie die Standardsprache untrennbar mit der Schriftlichkeit verbunden ist.

Schweizer mögen die Unklarheit von doppelt besetzten Begriffen nicht und verwenden für neue Begriffe vorzugsweise ein in der Aussprache (manchmal bis zur Unkenntlichkeit) abgeschliffenes Fremdwort, während in Deutschland dafür entweder echte deutsche Wörter gesucht werden und eine zweite Bedeutung erhalten oder eine Wortzusammensetzung gebildet wird. Beispiel: Die Schweizer reden ziemlich konsequent von Computer (allenfalls "Kompi" oder PC) und verwenden das Wort Rechner nur für den Taschenrechner, nicht aber für den PC oder Grossrechner.

"Hochdeutsch" ist nun eben auch so ein doppeldeutiger Begriff. Ursprünglich bezeichnet er nämlich - im Gegensatz zu Nieder- bzw. Plattdeutsch diejenigen deutschen Mundarten, die im Verlaufe der Entwicklung vom Altdeutschen bis heute sämtliche Lautverschiebungen mitvollzogen haben - z.B. von "pipe" zu "Pfeife" oder auch von "Sp-rache" zu "Schprache" (hier hinkt die offizielle Schreibweise immer noch hinter der offiziellen Aussprache hinterher). Die Lautverschiebungen sind zuerst im südlichen (geografisch höher gelegenen) Teil des deutschen Sprachraumes aufgetreten und haben sich bis heute in Norddeutschland nicht vollständig durchgesetzt.

In diesem Sinne sind die schweizerdeutschen Dialekte ohnehin schon seit jeher hochdeutsche Dialekte und es macht eigentlich keinen Sinn, einen hochdeutschen Dialekt von der Standardsprache abgrenzen zu wollen, indem man die Standardsprache als Hochdeutsch bezeichnet, nur weil einige am anderen Ende des deutschen Sprachraums lebende Zeitgenossen mit ihrer niederdeutschen Aussprache von der Standardsprache abweichen.


Eigenheiten des schweizerischen Schriftdeutsch

Es gibt auch im amtlichen Sprachgebrauch einige Abweichungen in der Schreibweise oder Verwendung von Wörtern gegenüber dem Deutsch das in Deutschland geschrieben wird - dasselbe gilt natürlich auch für Österreich - und wie wir seit der Deutschen Wiedervereinigung bewusster wissen, für die Neuen Bundesländer.

Der augenfälligste Unterschied betrifft das scharfe ß (sz-Ligatur). Dieses Zeichen ist den Schweizern nur passiv beim Lesen importierter Druckerzeugnisse bzw. ausländischer Webseiten bekannt. Geschrieben wird es in der Schweiz im Alltag nie, allenfalls wird es im Buchdruck als Konzession an den gesamten deutschsprachigen Markt verwendet. Auf den Tastaturen von Schreibmaschinen suchte man es schon im 20. Jahrhundert ebenso vergeblich wie heute auf Computertastaturen. Dafür findet man in der Schweiz dort französische Sonderzeichen wie das ç oder é und è.

Viele Begriffe sind in schweizerischen Gesetzen schlicht leicht anders definiert als in deutschen, z.B. heisst es in der Schweiz Personenwagen (PW) statt Personenkraftwagen (PKW), Lastwagen statt LKW, parkieren statt parken etc. Die Schweizer gehen damit recht locker um, weil sie - dank leichtem Zugang zu deutschen Medien - beinahe täglich auch mit dem deutschen Begriff konfrontiert werden; Deutsche haben erfahrungsgemäss umgekehrt schon mal Verständnisprobleme selbst bei solch geringfügigen Unterschieden wie den erwähnten. Vielleicht hilft es zu wissen, dass es viele solche kleinen Unterschiede gibt und dass man hinter der kleinen Abweichung der Schreibweise nicht gleich auch eine wesentliche Bedeutungsverschiebung vermuten muss.

Weitere Informationen zur Sprachenthematik:
 - politblog zum alltäglichen Sprachenkleinkrieg zwischen Deutschschweiz und Romandie


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